Zahngesundheit bei Hund und Katze

Nicht nur beim Menschen sind gesunde und gepflegte Zähne wichtig für die Gesundheit sowie ein gutes Wohlbefinden. Auch für unsere Haustiere ist regelmäßige Mund- und Zahnhygiene ein wichtiger Beitrag für ein gesundes und zufriedenes Vierbeinerleben. Denn Zahnprobleme können nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern auch weitere Erkrankungen wie eitrige Abszesse, Herzmuskelentzündungen und andere Organschäden auslösen.

Wie ist das Gebiss unserer Vierbeiner aufgebaut?
Das Milchgebiss der Welpen besteht aus 28 Zähnen. Je nach Rasse behält der junge Hund sein Milchgebiss bis zum dritten Monat. Danach fallen die Zähnchen über einen Zeitraum von rund drei Monaten aus und die bleibenden Zähne kommen zum Vorschein. Das Erwachsenengebiss unserer Hunde hat 42 Zähne, davon 20 im Oberkiefer und 22 im Unterkiefer. Die vier Reißzähne sind besonders kräftig ausgebildet und liegen wie die Klingen einer Schere zueinander und dienen dem Zerreißen der Beute.

Bei Kitten weichen die 26 Milchzähne etwa mit vier bis sechs Monaten dem bleibenden Gebiss. Auch hier zieht sich der Prozess über mehrere Wochen hinweg. Spätestens im siebten Lebensmonat sollte der Zahnwechsel abgeschlossen sein. Katzen haben ein Erwachsenengebiss mit 30 Zähnen, davon 16 oben und 14 unten. Die Samtpfoten haben insgesamt vier spitze Fang- bzw. Eckzähne, mit denen sie ihre Beute fangen und mit einem gezielten Biss in den Nacken töten können.

Angeborene Zahnfehlstellungen sind bei Hunden und Katzen nicht selten. So unterscheidet man den Überbiss vom Unter- bzw. Vorbiss. Auch einzelne Zähne können falsch wachsen, sei es in abnormaler Anzahl oder Ausrichtung.

Der äußerlich sichtbare Zahnanteil ist die Krone, ihr angeheftet ist das Zahnfleisch, die sogenannte Gingiva. Die jeweiligen Zahnwurzeln sind in den Kieferknochen eingebettet und werden mit vielen Fasern dort verankert. Die Gesamtheit des Zahnhalteapparates wird als Parodont bezeichnet. Die einzelnen Zähne sind wie folgt aufgebaut:

Die Außenschicht besteht aus Schmelz, innen befindet sich der Wurzelkanal mit sensiblen Nervenbahnen.

Wie kann es zu Zahnproblemen kommen?
Mit zunehmendem Alter bildet sich Plaque – Beläge von Bakterien, Speichel und Essensresten – auf den Zähnen. Sie häufen sich schleichend an und entwickeln sich zu Zahnstein. Dadurch wird das Zahnfleisch zurückgedrängt und entzündet sich. Mit der Zeit kommt es zur Lockerung des Zahnes, man spricht dann von einer Parodontitis. Außerdem können sich Zahnprobleme folgendermaßen äußern: Appetitlosigkeit, Mundgeruch, Übermäßiger Speichelfluss, Kauen auf einer Seite, Schwellungen im Gesicht sowie Wesensveränderungen.

Bei der Katze gibt es zwei Sonderformen: Die „Chronische Gingivastomatitis“ stellt eine ausgedehnte Entzündung der Maulschleimhaut dar, die sehr schmerzhaft und schwer zu therapieren ist. Bei der Erkrankung „FORL“ (= Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) handelt es sich um Defekte der Zahnsubstanz, die im Wurzelbereich beginnen. Sie ist nicht leicht zu erkennen, ebenfalls mit Schmerzen verbunden und tritt recht häufig auf. Die meist irreparablen Schäden eines Zahnes in seinem Knochenfach können vom Tierarzt am besten anhand von Röntgenbildern beurteilt werden. Im ungünstigen Fall muss der jeweilige Zahn unter Narkose gezogen werden. Extraktionen von einzelnen Zähnen werden auch vorgenommen, wenn diese die physiologische Gebissfunktion verhindern, abgebrochen oder zersplittert sind sowie starke Schmerzen verursachen.

Regelmäßige Zahn- und Mundhygiene ist wichtig!
Prophylaktisch solltest Du daher regelmäßig die Zähne Deines Vierbeiners putzen. Beim Hund ist dies sicherlich etwas einfacher als bei der Katze. Am besten übt man die Untersuchung des Gebisses und Zahnpflegerituale bereits spielerisch im Welpen- bzw. Kittenalter. Bei Zahnbürsten, die über den Finger gestülpt werden, hat man mehr Kontrolle über seine Bewegungen. Zahncremes, die auch dem Vierbeiner gut schmecken, gibt es mittlerweile in vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Darüber hinaus können spezielle Zahnpflegesnacks Deine Fellnasen bei der Zahn- und Mundhygiene unterstützen.

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