Ohrenpolypen bei Katzen

Nicht selten werden Katzen mit Kopfschütteln, Kratzen an den Ohren und Kopfschiefhaltung beim Tierarzt vorgestellt. Bei Freigängern handelt es sich dabei häufig um einen Milbenbefall der Ohren, der lästig und ansteckend ist. Auch eine Ohrentzündung kommt als Ursache für die genannten Symptome in Betracht. Sie verursacht bei unseren geliebten Samtpfoten Schmerzen und kann daher auch zu Appetitlosigkeit, Rückzug und Aggressivität führen.

Ist nur ein Ohr von Beschwerden betroffen, so muss auch an einen Fremdkörper, z. B. Pflanzenteile, gedacht werden. Dieser kann von außen in den Ohrkanal eingedrungen sein oder durch innere Schleimhautwucherungen hervorgerufen werden. Letztere bilden sich zu so genannten Polypen aus, welche zu den gutartigen Tumoren gehören und nicht streuen.

Die Polypen entstehen bei Katzen meist im Mittelohr und sind oftmals die Folge von chronischen oder viralen Atemwegsinfektionen. Sie können lange Zeit symptomlos wachsen, bis sie in den Nasenrachen eindringen und dadurch Atem- und Schluckprobleme sowie Atemgeräusche (Röcheln, Schnarchen) verursachen. Aber auch das Wachstum durch das Trommelfell in den äußeren Gehörgang ist möglich. Dann kommt es zu einer starken Ohrentzündung mit blutigem oder eitrigem Ausfluss, unangenehmem Geruch und Juckreiz.

Diagnose und Behandlung von Ohrenpolypen
Eine Behandlung der Ohrentzündung mit Medikamenten bringt keine Heilung. Die meisten Ohrenpolypen im äußeren Gehörgang sind mittels einer otoskopischen Untersuchung erkennbar. Sie ragen gestielt in den Ohrkanal hinein und von oben sieht man ein knotiges Gewächs, das wie ein Pfropfen wirkt. Bei Polypen im Mittelohr und Nasenrachen sind hingegen eine Narkose und weitere bildgebende Verfahren wie CT oder MRT notwendig.  

Die Polypen müssen zunächst aus dem Gehörgang oder dem Nasenrachen entfernt werden. Da sie ihren Ursprung jedoch im Mittelohr haben, reicht es in aller Regel nicht aus, nur diese zu entfernen. Meist muss daher auch eine sogenannte Bullaosteotomie durchgeführt werden, um das gesamte entzündliche Gewebe entfernen zu können. Bei diesem Eingriff wird der Gehörgang mit entfernt. Die Katze hört auf diesem Ohr dann nichts mehr, aber die meisten Samtpfoten kommen damit gut zurecht.

Ohrpolypen sind hauptsächlich bei jungen Katzen im Alter von bis zu zwei Jahren zu finden. Sie können jedoch bei allen Altersgruppen auftreten. Eine Rasse- oder Geschlechtsdisposition ist nicht bekannt. Bei Hunden kommen derartige Veränderungen eher selten vor.

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