Artgerechte Haltung von Land- und Wasserschildkröten

Schildkröten gibt es schon seit 250 Millionen Jahren und heute werden bis zu 300 verschiedene Arten verzeichnet. Fast 90 Prozent der Schildkröten leben am oder im Wasser. Der Rest bewohnt trockene Regionen und gehört zur Familie der Landschildkröten.

Mit einem kurzen Blick auf die Füße der Tiere kannst Du Wasser- und Landschildkröten sehr gut unterscheiden. Die Füße der Landschildkröte sind so geformt, dass sie sich an Land bewegen kann und ähneln kleinen Elefantenfüßen. Bei Wasserschildkröten sind die Schwimmhäute deutlich zu erkennen.

 

Eine Entscheidung fürs Leben

Vor der Anschaffung eines der faszinierenden Urzeitwesen – egal ob Wasser- oder Landschildkröte – sollten sich zukünftige Halter genau überlegen, ob sie die nötige Zeit für die Tiere aufbringen können. Denn die Pflege von Aquarium, Terrarium und Co. ist sehr zeitaufwändig. Gleichzeitig gehst Du bei der Schildkrötenhaltung eine Verbindung fürs Leben ein. Wasserschildkröten erreichen häufig ein Alter von 60 Jahren und Landschildkröten können bei einer artgerechten Pflege sogar bis zu 100 Jahre alt werden.

 

Haltungsbedingungen

Die Europäischen sind die am häufigsten gehaltenen Landschildkröten. Neben einem Terrarium steht den Tieren idealerweise auch ein Freilandgehege im Garten oder auf dem Balkon zur Verfügung. Bei der Einrichtung von Terrarium und Freigehege dient die Natur stets als Vorbild. Die Panzer-Krabbler benötigen Sonnen- und Schattenplätze, verschiedene Futterpflanzen, Kletter- und Versteckmöglichkeiten sowie einen abwechslungsreichen Bodengrund. Mit Hilfe von Steinen, Pflanzen, Wurzeln sowie Korkrinden kann ein wahres Schildkröten-Paradies entstehen. Ein Gewächshaus oder Frühbeet im Freigehege bietet Schutz bei schlechtem Wetter. Auch die Ernährung sollte naturnah ausfallen. Zu einem gesunden Speiseplan zählen rohfaser- und ballaststoffreiches Bergwiesenheu und einheimische Wildkräuter, beispielsweise Brennnessel, Wilde Malve, Brombeerblätter, Löwenzahn und Wegerich.

Nicht nur Landschildkröten sind beliebte tierische Mitbewohner, sondern auch ihre schwimmfähigen Artgenossen. Die wasserliebenden Reptilien benötigen ein Aquarium mit ausreichend Platz zum Schwimmen. Futterpflanzen, Kletter- und Versteckmöglichkeiten sowie ein Sonnenplatz gehören zu einem Aquarium mit Wohlfühlfaktor einfach dazu. Wichtig ist, dass die Wasserschildkröte die Möglichkeit hat, sich im Sonnenlicht vollständig trocknen zu können. Wenn Du mehrere Tiere hältst, kannst Du diese häufig in Gruppen beim Sonnenbaden auf einer Wurzel oder einem Stein entdecken.

 

Unterstützende Technik

Bei einer Aquarienhaltung ist die richtige Technik entscheidend. Dazu gehören Filter, Pumpe, Zeitschaltuhr, Thermometer sowie spezielle Lampen. Als wechselwarme Tiere benötigen Schildkröten im Terrarium oder Aquarium die entsprechende Beleuchtung und Wärme, da sie ihre Körpertemperatur nicht selbst erzeugen können. Zudem sind zusätzliche UV-Strahler für das Panzerwachstum der urtümlichen Reptilien wichtig. Im Aquarium muss darüber hinaus das Wasser beheizt werden.

 

Freiheit mit Begrenzung

Genau wie für Landschildkröten ist für ihre schwimmenden Verwandten ein Leben unter natürlichem Sonnenlicht am schönsten. Als Freianlage für Wasserschildkröten ist ein Gartenteich oder ein Miniteich auf Terrasse oder Balkon im vollen Sonnenlicht ideal. Optimal sind Steine oder Baumstämme, die in der Nähe des Ufers aus dem Wasser ragen. Damit die Tiere nicht ausbüchsen können, darf die Umzäunung des Teiches nicht vergessen werden. Auch hoch genug muss dieser sein, denn Schildkröten sind wahre Kletterkünstler. Ein Gewächshaus mit Wärmelampen bietet Unterschlupf an weniger sonnigen Tagen.

 

Ausgewogene Ernährung für Wasserschildkröten

Schmuckschildkröten sind überwiegend Pflanzenfresser und ernähren sich von verschiedenen Wasserpflanzen und Kräutern. Fleischliche Kost in Form von kleinen Fischen, Insekten und Würmern rundet den gesunden Speiseplan ab.

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