Pflanzen in einem Süßwasseraquarium sind weit mehr als nur Dekoration: Sie sorgen für ein natürliches Gleichgewicht im Becken und bilden zusammen mit den Wasserbewohnern ein geschlossenes Ökosystem. Darüber hinaus erzeugen Wasserpflanzen lebensnotwendigen Sauerstoff und helfen beim Schadstoffabbau. Den Fischen bieten sie zudem Versteckmöglichkeiten und durch die auf ihnen wachsenden Mikroorganismen zum Teil auch Nahrungsquellen.
Wer ein attraktives, individuell gestaltetes Aquarium möchte, in dem Harmonie zwischen Unterwasser-Flora und -Fauna herrscht, sollte sich für die Pflanzenauswahl Zeit nehmen. Zoofachhändler beraten gern und können nützliche Tipps geben. Idealerweise hast Du vor dem ersten Beratungsgespräch schon eine genaue Vorstellung von Deinem Wunschaquarium. Das fängt schon bei der Größe an. Ein großes Becken bietet natürlich mehr kreative Spielräume und ist zudem pflegeleichter, weil sich die Wasserwerte einfacher stabil halten lassen.
Das solltest Du beim Wasserpflanzenkauf beachten:
– Robustheit
– Lichtbedarf
– Position im Becken
Beliebte und pflegeleichte Pflanzen sind zum Beispiel Amazonasschwertpflanzen, verschiedene Wasserkelcharten, Java- und Sumatrafarn. Gute Lichtverhältnisse im Aquarium lassen sich durch den richtigen Einsatz von Leuchtstoffröhren, modernen LED-Lampen und einer Zeitschaltuhr schaffen. Trotzdem kann es gelegentlich vorkommen, dass nicht alle Bereiche des Beckens ideal ausgeleuchtet werden können. In diesem Fall solltest Du auf hochwachsende Sorten zurückgreifen, die ausreichend Licht von der Oberfläche erhalten. Bei kleineren Gewächsen ist alternativ auch eine Erhöhung des Bodengrunds oder der Einbau von Terrassen möglich. Sorten, die mit wenig Beleuchtung auskommen, sind zum Beispiel Anubien, Microsorum pteropus und Javamoos.
Vorder-, Mittel- und Hintergrund
Ein Aquarium lässt sich von vorne nach hinten in drei Ebenen aufteilen, nach denen Wasserpflanzen ausgewählt und positioniert werden sollten: Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Vorne platziert man idealerweise Grün mit geringem Wuchs, sodass der Blick in das Becken frei bleibt. Teppichartige Gräser wie zum Beispiel Nadelsimse sind hier empfohlen oder der moosartige Süßwassertang. Als atmosphärischen Blickfang gibt es im Fachhandel auch sogenannte Mooskugeln, die aus verflochtenen Algen bestehen und flexibel einsetzbar sind.
Im mittleren Teil finden größere Pflanzen, die nicht zu üppig wachsen, ihren Platz. Gestaltungstechnisch ist es generell ratsam, in den verschiedenen Ebenen auch unterschiedliche Farbnuancen zu wählen. Abwechselnde Grüntöne verleihen einem Becken optisch mehr Tiefe, während Eintönigkeit schnell langweilig und eindimensional wirken kann.
Große Wasserpflanzen gehören im Aquarium natürlich ganz nach hinten. Sie sorgen dafür, dass die Rückwand des Beckens und die Technik vollständig verdeckt sind. Breitblättriges Speerblatt, Kirschblatt-Riesenwasserfreund und Hornkraut sind gute Beispiele, die schnell und üppig wachsen und auch den Fischen Möglichkeiten zum Verstecken bieten. Wenn es sich um ein Gesellschaftsbecken handelt, in dem mehrere Fischarten miteinander leben, kann es auch sinnvoll sein, durch Pflanzen Räume zu schaffen, in die sie sich getrennt voneinander zurückziehen können.
Die Zusammenstellung der Pflanzen ist also genauso wie das Aussuchen der Fische ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Traumaquarium. Alle Elemente der Unterwasserwelt perfekt aufeinander abzustimmen, ist sicherlich anfänglich eine Herausforderung – aber das Anlegen und fantasievolle Gestalten eines Beckens macht auch einen großen Teil der Freude am Hobby aus.