Herzbeutelerguss beim Hund

Bei einem Herzbeutelerguss handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel – medizinisch „Perikard“ genannt. Die Erkrankung ist leider die dritthäufigste Herzerkrankung bei Hunden.

Wie funktioniert das Herz?

Das Herz unserer Vierbeiner besteht, wie beim Menschen, aus einem großen Muskel. Tausende Male täglich zieht sich dieser Muskel zusammen und erschlafft wieder. Dadurch wird das Blut ununterbrochen in den Körperkreislauf gepumpt und versorgt die einzelnen Organe mit lebensnotwendigem Sauerstoff sowie Nährstoffen.

Durch eine Scheidewand wird das Herz anatomisch in zwei Hälften geteilt. Auf jeder Seite gibt es jeweils eine Vor- und Hauptkammer, die durch Klappensysteme voneinander getrennt sind. Diese verhindern einen Rückstrom des Blutes in die falsche Richtung.

Auch der Herzmuskel selbst muss mit ausreichend Energie versorgt werden. Zu diesem Zweck existiert ein eigenes Ringsystem von Arterien, Venen und Nerven. Eine Außenhülle, der sogenannte Herzbeutel, umkleidet das gesamte Pumporgan und grenzt es von der Umgebung ab.

So kann es zu einem Herzbeutelerguss kommen

Nicht nur am Herzen, sondern auch an seiner äußeren Ummantelung können krankhafte Veränderungen auftreten. Tumore, Unfälle, Entzündungen oder Gerinnungsstörungen bewirken eine Blutansammlung im Herzbeutel, was zu einer Art Tamponade führt. Das Herz kann sich nicht mehr richtig ausdehnen und wird in seiner Kraftwerk-Funktion gestört. Dadurch kann auch die angestaute Flüssigkeit nicht ausreichend abtransportiert werden und es kommt zu einem dramatischen Teufelskreis.

Beim chronisch-langsamen Verlauf kommt es zur Kurzatmigkeit, Appetitminderung und Lethargie. Im akuten Fall werden die Tiere mit Schwäche, Kreislaufkollaps, Husten und Erbrechen vorgestellt. Betroffen sind meist ältere männliche Hunde größerer Rassen, allen voran der Golden Retriever, Labrador Retriever und der Deutsche Schäferhund. Bei Katzen treten Herzbeutelergüsse eher selten auf.

Charakteristische Symptome für den Tierarzt sind die angestauten Halsvenen, ein schwacher Puls, leise Herztöne und eine viel zu große Herzsilhouette im Röntgenbild. Die Ultraschalluntersuchung bestätigt die Verdachtsdiagnose und dient unter anderem der Ursachenforschung. In vielen Fällen kann kein Auslöser gefunden werden. Dann spricht man von einem „idiopathischen Perikarderguss“.

Ein Herzbeutelerguss ist – abhängig von seinem Ausmaß – immer ein Notfall. Die Flüssigkeit muss abgelassen werden, damit die Blutpumpe wieder uneingeschränkt funktionieren kann. In der akuten Situation ist die Punktion des Herzbeutelergusses die beste Therapiewahl. Im Anschluss muss, wenn möglich, zusätzlich die jeweilige Grundursache behandelt werden.

Regelmäßige Herzkontrollen sind wichtig, denn ein erneutes Auftreten nach Tagen oder auch Jahren ist möglich. Nach mehrfachem Punktieren und Wiederaufflammen sollte über eine chirurgische Therapie nachgedacht werden. Die Prognose für den einzelnen Patienten ist stark abhängig von der eigentlichen Ursache.

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