Toxoplasmose, Katzen und Schwangerschaft

Die Toxoplasmose ist eine weltweit verbreitete Krankheit, die durch einen einzelligen Parasiten namens ‚Toxoplasma gondii‘ hervorgerufen wird. Dieser kann von Tier zu Mensch und andersherum übertragen werden (Zoonose), deshalb ist es besonders wichtig, dass Du über die Krankheit Bescheid weißt. Wichtig zu wissen: Die Tiergruppe der Feliden, zu denen auch unsere Hauskatze gehört, zeigt eine Sonderform der Infektion. Nur bei ihnen entstehen auch ansteckende Toxoplasmen-Formen, sogenannte Oozysten, im Darm und werden dann mit dem Kot ausgeschieden. Aber was bedeutet das?

Bei Katzen verursacht der Erreger meist keine Krankheitserscheinungen. Befällt er jedoch Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Frauen während der Schwangerschaft, dann kann es beim ungeborenen Kind zu Entzündungen im Gehirn und schwerwiegenden Schädigungen bis hin zur Früh- oder Totgeburt kommen. Schwangere, die bei der routinemäßigen Blutuntersuchung Abwehrstoffe/Antikörper gegen den Keim aufweisen, sind gegen die Erkrankung geschützt. Kritisch wird es, wenn diese körpereigene Verteidigung nicht vorhanden, die Frau also ‚Toxoplasmose-negativ‘ ist. Dann muss eine mögliche Ansteckung, z. B. durch eine Katze im Haushalt, dringend vermieden werden.

Aber woher kommt der Parasit überhaupt?

Katzen infizieren sich draußen durch das Fressen von verunreinigten Pflanzen oder kleinen Beutetieren. Stubentiger, die ständig im Haus leben und mit handelsüblichem Futter bzw. abgekochtem Fleisch gefüttert werden, können sich nicht anstecken. Der Mensch wiederum steckt sich an toxoplasmenhaltigem Katzenkot an. Auch der Verzehr von verunreinigtem Gemüse, rohem Fleisch oder bestimmten Rohmilchprodukten kann zu einer Infektion beim Menschen führen. Wenn Deine Samtpfote bereits in der Vergangenheit eine Toxoplasmose durchgemacht hat, führen die dabei gebildeten Antikörper zu einer lebenslangen Immunität des Tieres. Besitzt die Katze keinen solchen Schutz, so ist – besonders bei Freigängern – wichtig zu wissen, ob sie aktuell Erreger ausscheidet. Dies geschieht bis zu vier Wochen nach erfolgter Infektion. Klarheit schafft eine Kotuntersuchung (Sammelkot von drei Tagen) im tiermedizinischen Labor, die im Abstand von 14 Tagen wiederholt werden sollte.

Damit Du Dich in einer solchen Situation in der Schwangerschaft nicht am Kot Deiner Katze ansteckst, solltest Du Folgendes beachten: Das Katzenklo muss täglich gesäubert werden, denn bei Zimmertemperatur sind die Oozysten ab dem zweiten Tag nach ihrer Ausscheidung ansteckungsfähig. Kotverschmutzte Gegenstände sollten mit heißem Wasser gereinigt werden. Im Idealfall kümmert sich darum eine andere Person als die Schwangere, am besten mit Handschuhen. In jedem Fall ist aber auch regelmäßiges Händewaschen wichtig. Auch direkter Tierkontakt (Schlafen im Bett, Ablecken) sollte, selbst wenn es schwerfällt, von der Schwangeren vermieden werden. Vom Verzehr von rohen oder ungenügend gegarten Fleisch- und Wurstwaren wird (allerdings auch allgemein) abgeraten.

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