Demenz bei Hund und Katze

Wenn Menschen unter Demenz leiden, verlieren sie nach und nach die Fähigkeit zu kommunizieren und vertraute Eigenschaften weichen zunehmend dem geistigen Verfall. Auch bei älteren Hunden und Katzen können sich vergleichbare Symptome entwickeln, allerdings ist die Krankheit nicht leicht zu erkennen. Dank guter Versorgung erreichen unsere Haustiere ein immer höheres Alter. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch Hunde- und Katzensenioren Wesensveränderungen und andere Altersbeschwerden entwickeln können.

Wenn der tierische Liebling alt wird

Im Alter geht einfach vieles nicht mehr so schnell: Da leidet die Samtpfote unter abnehmendem Seh- oder Hörvermögen und der einst so agile Hund trottet beim täglichen Spaziergang nur noch gemächlich hinter seinem Menschen her. Nun sind Probleme orthopädischer Art, ein empfindlich gewordener Magen-Darm-Trakt, das Abnehmen der Sinnesleistungen oder gar ein Tumor die üblichen Begleiterscheinungen älter werdender Tiere. Immer häufiger beschäftigen sich Tiermediziner heutzutage aber auch mit dem Phänomen des geistigen Verfalls unserer tierischen Fellfreunde. Diese Erkrankung ist bislang kaum erforscht. Eine genaue Diagnose zu stellen, ist ein schwieriges Unterfangen.

Symptome demenzerkrankter Tiere

Je älter unsere Haustiere werden, desto höher steigt das Risiko einer Demenz. Kann der Tierarzt organische Ursachen ausschließen, können die Wesens- und Verhaltensveränderungen bei Hunden und Katzen auf eine Demenzerkrankung hinweisen.

In vielen Fällen beginnen die Situationen mit einer Desorientierung des Vierbeiners und das Tier weiß plötzlich nicht mehr, wo es sich befindet oder erkennt Personen oder Gegenstände nicht wieder. Katzen schreien häufig in solchen Augenblicken, da sie sich fürchten. Bei den Haustigern kann es vorkommen, dass sie unsauber werden und in die Wohnung machen, da sie schlichtweg vergessen haben, wo ihr Katzenklo steht. Auch ein auffälliges Fressverhalten und das ständige Betteln nach Futter, obwohl der Napf zuvor erst gefüllt wurde und das Tier gefressen hat, können Symptome einer Demenz sein. Ebenso ändert sich bei dementen Tieren der Wach-Schlaf-Rhythmus: Obwohl sie über den Tag mehr schlafen als bisher üblich, sind sie nachts wach und munter.

Demenzerkrankungen sind nicht heilbar

Grund einer kognitiven Dysfunktion sind – ähnlich wie es beim Verlauf der Demenzerkrankungen beim Menschen der Fall ist – krankhafte Ablagerungen von körpereigenen Eiweißstoffen im Gehirn. Auch die Demenz bei unseren tierischen Hausgenossen beginnt stets schleichend. Mal haben die erkrankten Tiere durchaus gute Tage und dann geht es auch wieder abwärts. Eine Heilung ist ausgeschlossen, allerdings können durchblutungsfördernde Medikamente helfen, die Wahrnehmung der Tiere zu verbessern.

Tipps für den veränderten Lebensrhythmus

Leidet Dein vierbeiniger Freund tatsächlich an einer Demenz, solltest Du Deinem Liebling möglichst wenig Veränderung zumuten. Die gewohnte Umgebung und ein routinierter Tagesablauf unterstützen betroffene Tiere, sich zurechtzufinden. Für die Tiere ist jetzt das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wichtiger denn je. Neues Spielzeug und einfache Denksportaufgaben sind deshalb aber nicht zwingend tabu, denn diese können sich durchaus positiv auf die Gehirnaktivität auswirken und ein Versuch ist es allemal wert. Vielleicht findet der tierische Oldie durchaus gefallen an den Herausforderungen und die Aussicht auf eine Belohnung ist trotz der Demenz ein wesentlicher Faktor für die Motivation etwas Neues oder Herausforderndes zu tun.

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