Der Cushing-Patient

Menschen im jugendlichen und mittleren Alter sind nicht immer begeistert von ihren Hormonen. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle in unserem Körper: Beispielsweise beim Wachstum, bei der Umwandlung von Nährstoffen in Energie oder zur Stressbewältigung. Viele hormonproduzierende Organe (Schilddrüse, Hoden, Eierstöcke) werden durch Regelkreise gesteuert, in denen ein Kontrollorgan – die Hirnanhangsdrüse im Gehirn – über die Funktion des Organs wacht.

Kortisol – ein wichtiges Hormon

Eines der wichtigsten körpereigenen Hormone stellt das Kortisol dar. Gebildet wird es in zwei winzigen Organen, die jeweils beidseits der Nieren liegen, die so genannten Nebennieren. Kortisol ist für eine Vielzahl von Funktionen im Organismus verantwortlich: Es wirkt entzündungshemmend und antiallergisch, beeinflusst Wasser- und Elektrolythaushalt sowie den Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel.

Liegt ein Tumor an den Nebennieren oder der übergeordneten Hirnregion vor, so wird Kortisol in Übermaßen gebildet und ausgeschüttet. Die Folgen sind vielschichtig und werden meist erst nach einiger Zeit vom Tierhalter bemerkt. Auffällig sind die große Fresslust, der verstärkte Durst und der gesteigerte Urinabsatz. Viele Hunde nehmen an Gewicht zu und entwickeln einen Hängebauch. Sie werden schlapp und hecheln vermehrt. Die Haut wird pergamentartig dünn, verfärbt sich teilweise dunkel und das Fell schütter.

Die Diagnose ist nicht immer einfach zu stellen. Sie richtet sich nach den klinischen Veränderungen, Blut- und Harnuntersuchungen, speziellen Hormonfunktionstests im Labor und gegebenenfalls weitergehenden Untersuchungen wie Ultraschall und CT.

Oft kann die Ursache der Krankheit nicht beseitigt werden, der Tumor nicht entfernt werden. Alternativ wird eine medikamentöse Behandlung durchgeführt, welche die Kortisolausscheidung aus den Nebennieren hemmt. Die Therapie ist nicht ganz ohne Risiko und muss lebenslang erfolgen und überwacht werden.

Das Cushing-Syndrom wird auch Hyperadrenokortizismus genannt. Bei Hunden beträgt das Vorkommen in der Population circa 0,1 Prozent, wobei bevorzugt kleinere Rassen – wie Pudel, Dackel und Terrier – davon betroffen sind. Die Erkrankung tritt eher im mittleren bis höheren Alter der Tiere auf. Bei Katzen kommt sie nur sehr selten vor.

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