Die Feline Idiopathische Zystitis (FIC)

Erkrankungen der Harnblase treten bei Katzen relativ häufig auf. Bei der Felinen (= Katze) Idiopathischen (= ohne bekannte Ursache) Zystitis (= Blasenentzündung) handelt es sich nicht um eine klar definierte Erkrankung, wo Ursache und Wirkung bekannt sind. Vielmehr spielen verschiedene psychogene und organische Faktoren eine Rolle bei ihrer Entstehung.

Einen wesentlichen Einfluss haben die Lebensumstände des Tieres. So sind Wohnungskatzen wesentlich häufiger betroffen als Freigänger. Auch Tiere in Mehrkatzenhaushalten haben ein erhöhtes Risiko als einzeln gehaltene Katzen. Manchmal kann dies an kaum wahrnehmbaren existierenden Spannungen in der Katzenpopulation liegen – der Patient ist in der Regel der Rangniedere. Außerdem können zu wenige, zu kleine, nicht ausreichend gereinigte oder an ungeeigneten Orten aufgestellte Katzentoiletten eine Rolle spielen. Der Harn wird dadurch zu lange angehalten und der Kontakt zwischen vorgeschädigter Blasenwand und reizendem Urin erhöht. Auch die Trinkmenge ist entscheidend. Denn: Je mehr ein Tier trinkt, desto weniger konzentriert ist der Harn und desto weniger reizend wirkt er.

Neben diesen äußeren Wirkungsfaktoren gibt es auch individuelle Komponenten, welche die Krankheit begünstigen. Häufig betroffen sind Britisch Kurzhaar, Perser und Siam-Katzen sowie kastrierte Tiere. Kater haben aufgrund ihrer engen und gewundenen Harnröhre ein höheres Risiko für schwere Verläufe. Außerdem leiden Katzen mit Übergewicht und/oder ängstlich-sensiblem Charakter öfter an einer FIC. Letztere reagieren empfindlich und gestresst auf Änderungen von Lebenssituationen – beispielsweise bei einem Umzug, Renovierungsarbeiten oder Neuzugängen im Haushalt.

Die innere Schutzschicht der Blasenwand dient unter anderem der Abwehr von bakteriellen Giften und reizenden Stoffen. Ist sie gestört durch einen Mangel an Bausubstanz – beispielsweise Glykosaminoglykane, so werden die schmerzhaften Entzündungsprozesse gefördert.

Die Therapie der Blasenentzündung erfordert somit einen ganzheitlichen Ansatz bestehend aus der Kombination von Medikamenten, Futterumstellung und Optimierung der Haltungsbedingungen.

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